Ein Mythos lebt - Alpenbrevet 2010

"Madonna, che pioggia"

„Es ist ein Radsportereignis der besonderen Art.“ Mit diesem Satz begann der Vorschaubericht über das Alpenbrevet im Onlineportal Kettenrad. Und etwas Spezielles, Einzigartiges und Unvergessliches war auch das Alpenbrevet 2010. Warum? Erstens mussten sich die Organisatoren neue Streckenführungen ausdenken, da die Passstrasse über die Grimsel aufgrund von Murgängen (Gerölllawinen) gesperrt werden musste. Dies hatte zur Folge, dass alle Radfahrerinnen und Radfahrer den Streckenabschnitt Wassen-Andermatt in Angriff nehmen mussten und somit statt Alpenluft einzuatmen mit Autokolonnen konfrontiert wurden. „Wir waren uns bewusst, dass es in diesem Abschnitt zu einer Verkehrsüberlastung kommen wird“, erklärte Organisator Michael Schild. Um das Alpenbrevet 2010 ebenfalls mit unterschiedlichen Streckenlängen und zahlreichen Höhenmetern zu gestalten, war man jedoch gezwungen, den Abschnitt Wassen-Andermatt einzubauen (neue Streckenführung: http://www.alpenbrevet.ch/2010/). Zweitens: Trotz den garstigen Wetterverhältnissen (Regengüsse) starteten über 1100 Radfahrer und Radfahrerinnen auf die Tour. „73 Prozent der total 1543 Gemeldeten wagten sich somit auf die Strecke“, steht auf der Alpenbrevet-Homepage. Insbesondere die Gold- und Platinfahrer erlebten ununterbrochene Regengüsse. „Madonna, che pioggia“, sagte Platin-Fahrer Lorenzo Mengotti aus Padova, als er durchnässt aber glücklich die Ziellinie überfuhr. Die Mehrheit der Platin-Fahrer fuhr auf der Retourfahrt im Regen den Susten hinauf und hinunter. Silber-Tour-Teilnehmer konnten mehr oder weniger trocken von Andermatt den Susten hinauffahren und kamen fast trocken in Meiringen an. Drittens: Trotz der veränderten Streckenführung und der Regenfälle ist das Alpenbrevet ein Radanlass mit Suchtpotential. Wer daran teilnimmt und erschöpft in Meiringen ankommt, überlegt sich, auch im nächsten Jahr wieder teilzunehmen. Denn: Die Alpenpässe üben mit ihrer Unberechenbarkeit eine grosse Anziehungskraft aus und zeigen dem Radfahrer und der Radfahrerin den Meister – und doch können sie überwunden werden. Unabhängig vom Alter – Fritz Bützberger feiert in zwei Wochen seinen 65. Geburtstag und absolvierte mit Erfolg die Silber-Strecke – und vom gewählten Material (Stahl-, Alu-, Carbonrenner oder Tourenrad) kann mit einer realistischen Zielsetzung und einer guten Vorbereitung „the cycling adventure in Switzerland’s most spectacular alpine environment“ in guter Erinnerung bleiben. Fokus auf die Rennradfahrer und -fahrerinnen Bereits zum dritten Mal fand das Alpenbrevet mit Start- und Zielort in Meiringen statt. Es ist vom Organisationskomitee konstant weiterentwickelt worden. Beispielsweise konzentrierten sich die Macher und Macherinnen des Alpenbrevet 2010 wieder auf die Rennradfahrer und -fahrerinnen. Die Folge war, dass keine MTB-Strecken mehr zur Auswahl standen. „Das vereinfacht die Organisation. Wir müssen nicht mehr zwei Events auf die Beine stellen“, erklärte Michael Schild, der weitermachen will und enorm froh ist, dass er von verschiedenen Seiten tatkräftig unterstützt wird. Sein Traum ist es, so viele Radfahrer und Radfahrerinnen am Start zu haben, so dass die Pässe zwischenzeitlich gesperrt werden könnten. Ein paar Stichwörter zur Organisation: Ausschilderung, Verpflegung und Zeitmessung waren tadellos. Für eine kurze Verwirrung sorgte hingeben das Merkblatt mit der neuen Streckenführung, da die Ersatzstreckenbeschreibungen aufgrund des Zeitdrucks ein paar Fehler aufwiesen (Zum Beispiel: Gold-Strecke hat vier und nicht drei Pässe. Und nach der weltbekannten Tremolastrasse kommt man auf den Gotthard und nicht auf den Furkapass). Ein Blick auf die neue Streckenillustration genügte, um Klarheit zu schaffen. Lobenswert war hingegen die kostenlose Massagemöglichkeit durch das Berner Oberland Massageteam im Zielgelände. Ebenfalls geschätzt wurde von den Radfahrerinnen und Radfahrern, dass sie als Erinnerungsgeschenk die Auswahl hatten zwischen Craft-Beinlinge oder Craft-Rennradhandschue. Die kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit im Schulhaus unmittelbar im Start- und Zielgelände war ebenfalls ein Highlight. Hier konnten die Erlebnisse besprochen, Tipps ausgetauscht und Freundschaften geknüpft werden. Und man verabschiedete sich mit dem folgenden Satz: „Wir sehen uns in einem Jahr wieder beim Alpenbrevet.“ Weitere Informationen: http://www.alpenbrevet.ch Streckenführung Alpenbrevet 2010 Silber-Tour: 125 km, 3648 Höhenmeter (Meiringen, Susten, Andermatt, Susten, Meiringen) Gold-Tour: 174 km, 5036 Höhenmeter (Meiringen, Susten, Andermatt, Gotthard, Airolo, Gotthard, Andermatt, Susten, Meiringen) Platin-Tour: 277 km, 6920 Höhenmeter (Meiringen, Susten, Andermatt, Gotthard, Airolo, Biasca, Lukmanier, Disentis, Oberalp, Susten, Meiringen) Trockener und hoffnungsvoller Start in Meiringen. Mit elegantem Tritt in Richtung Sustenpass. Nasse Haarnadelkurven schrecken die Alpenbrevet-Fahrer nicht ab. Nebel in Sicht statt wärmende Sonnenstrahlen. Engpässe Richtung Andermatt. Abgase statt Alpenluft. Die Ritter der Landstrasse erholten sich kurz an den Verpflegungsposten, die sehr gut die Bedürfnisse der Radfahrer befriedigen konnten. Das Warten auf den Liebling zieht sich in die Länge. (Fotos: Graziano Orsi)
Offizieller Verpflegungspartner des Alpenbrevets:

Info

Datum16.8.2010
QuelleKettenrad.ch / Graziano Orsi
Direkthttp://www.kettenrad.ch/index.php?t=news&tt=archiv-_-suche&blogID=674

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