Dritter Abend Zürcher Sechstagerennen

Risi/Marvulli und Imhof/Dillier weiter vorne

Das diesjährige Zürcher Sechstagerennen steht vor den entscheidenden Tagen: Nach den Rennen vom Freitag- und Samstagabend wird die Prüfung am Sonntagnachmittag zwischen 13 und 19 Uhr abgeschlossen. Aus einheimischer Sicht könnte das Rennen nicht besser verlaufen, liegen doch in allen drei Prüfungen Schweizer vorne. Bei den Profis haben Risi/Marvulli am Donnerstagabend die Führung wieder übernommen. Beim Nachwuchs bauten die Vorjahressieger Imhof/Dillier die Spitzenposition aus. Und bei den Stehern liegt Landesmeister Giuseppe Atzeni auf dem ersten Platz. Nachdem im Nachwuchsrennen die Vorjahressieger Dillier/Imhof bereits die Startetappe gewonnen hatten, gingen die beiden 19-Jährigen im Verlaufe der Woche weiter in die Offensive. Sie gewannen bisher alle Etappen und bauten damit ihre Führung weiter aus. Auf den Teilstücken zwei und drei vermochten sie die Konkurrenz zu überrunden und führen die Gesamtwertung nun mit zwei Runden Vorsprung an. Silvan Dillier kennt das Geheimnis ihres Erfolges: „Claudio und ich kennen uns sehr gut, fahren wir doch schon lange zusammen. Dann ist es sicher so, dass wir beide keine besonderen Stärken haben. Beide sind wir im Spurt und auch in den Jagden sehr stark.“ Das lässt dem Duo viel taktischen Spielraum, weiss die Gegnerschaft doch nie, welche der beiden Leader im entscheidenden Moment in Front geht. So kann es passieren, dass plötzlich Dillier den Sprint fährt, nachdem Imhof die Jagd ausgelöst hatte. Oder Dillier sieht sich als Jäger, um seinen Partner den Sprint vorzubereiten. Fehler ohne Einfluss Die Gegnerschaft kann nicht einmal dann Profit ziehen, wenn auch der Leadermannschaft ein Fehler unterläuft. So verpassten Dillier/Imhof in der Schlussphase der dritten Etappe gleich dreimal eine Ablösung. „Irgendwie war der Partner zu schnell da und wir konnten einander nicht richtig lancieren“, erklärt Silvan Dillier dieses Malheur. Auf den Ausgang der dritten Etappe hatte dieses Missgeschick keinen Einfluss: Imhof/Dillier lagen nämlich voraus und konnten einzig ihr Vorhaben, auf die Gegnerschaft nochmals eine Vorsprungsrunde umzusetzen, nicht mehr umsetzen. Immerhin liegen sie in der Gesamtwertung nun bereits mit zwei Runden Vorsprung vor den Westschweizerin Grégory Hugentobler/Cyrille Thièry und Kilian Moser/Robin Traber in Front. Gut hielt sich am Donnerstagabend das von René Baumann (Koblenz) betreute Paar Dominik Stucki/Oliver Hofstetter. Die beiden Zürcher blieben als einzige in der gleichen Runde wie Imhof/Dillier und fuhren auf den zweiten Rang. In der Endphase konnten allerdings auch sie gegen Imhof/Dillier nicht ausrichten und mussten sich mit dem Ehrenplatz zufrieden geben. Zeit lassen Die starke Fahrweise von Imhof/Dillier wirft natürlich die Frage auf, ob die Vorjahressieger nicht bei den Profis hätten mitfahren sollen. „Claudio Imhof und ich sind erst 19 Jahre alt. Da wäre ein Start bei den Profis sicherlich zu früh gekommen. Zudem haben wir beide ein recht anstrengendes Jahr hinter uns. Sowohl Claudio wie auch ich hatte im Sommer die Lehrabschluss-Prüfung. Nachher standen wir noch in Australien und Neukaledonien an Bahnrennen im Einsatz. Ein Start bei den Profis wäre zu früh gekommen. Die Intensität ist dort höher und auch die Distanzen länger“, begründet Silvan Dillier den Verzicht auf den Start bei den Profis. Dieser Ansicht ist auch Daniel gasiger: „Obwohl die beiden sehr stark fahren, muss man bedenken, dass sie noch jung sind. Da wäre es falsch, sie gegen zu starke Gegner fahren zu lassen und ihnen so die Moral zu nehmen.“ Gisiger, der in Zürich selber viermal, nämlich 1983, 84 und 86 mit Urs Freuler und 1988 mit Jörg Müller, gewann, will zudem die Überlegenheit von Dillier/Imhof nicht überbewerten: „Die Gegner aus dem Ausland sind nicht so stark wie auf andern Bahnen. Von daher muss man die Ergebnisse immer wieder etwas relativieren, ohne die Leistung zu schmälern.“ Mit seinen Aussagen versucht Daniel Gisiger natürlich auch, von seinen Schützlingen Druck zu nehmen. Wenn Bruno Risi verschwindet entsteht ein Vakuum und da ist man natürlich versucht, Dillier/Imhof allzu schnell in den Fussstapfen des Urners zu sehen. Aber dafür ist es tatsächlich viel zu früh. Vor allem auch deshalb, weil Silvan Dillier auch zu den stärksten Nachwuchsfahrern auf der Strasse gehört. Im Sommer wurde er Schweizermeister der Kategorie U-23 und möchte auch dort sein Können weiter unter Beweis stellen. Risi/Marvulli wieder in Front Während am zweiten Abend das Favoritenduo Risi/Marvulli den Deutschen Grasmann/Lampater die Führungen überlassen musste, konnten die Schweizer am Donnerstag-Abend die Führung wieder zurück erobern. Um den Sieg am 53. Zürcher Sechstagerennen zeichnet sich ein Zweikampf zwischen diesen beiden Duos ab. Die Schweizer Aeschbach/Marguet liegen als dritte eine Runde zurück. Die übrigen Paare sind bereits vier und mehr Runden im Rückstand und können sich wohl keine Chancen mehr auf einen Podestplatz ausrechnen. Der bisherige Rennverlauf hat gezeigt, dass Bruno Risi bei seiner Abschiedsvorstellung in Zürich ganz klar der Liebling im Publikum ist. Wenn er seine Angriffe fährt, tobt die Halle. Allerdings hat er in Franco Marvulli den Partner, der bei dieser guten Stimmung offenbar über sich hinaus zu wachsen vermag und dem „Uristier“ in nichts nachsteht. Das war ja beim Schweizer Spitzenduo in der Vergangenheit nicht immer so. Aber Risi/Marvulli scheinen sich rechtzeitig wieder gefunden zu haben. Dem Ausspruch von Bruno Risi, Franco Marvulli lieber als Partner wie als Gegner zu haben, kann beim 53. Zürcher Sechstage-Rennen nur beigepflichtet werden. Kein Vorbeikommen an Atzeni Bei den Stehern, die zwar gut beim Publikum, wegen ihrer Rennen erst um Mitternacht jedoch etwas schlechter bei den Medien ankommen, gibt es an Europa- und Schweizermeister Giuseppe Atzeni kein Vorbeikommen. Der für den VC Steinmaur fahrende Schwyzer führt nach dem dritten Rennabend nach Rangpunkten vor den gleichauf liegenden Mario Birrer und Peter Jörg die Rangliste an. Für die Gegner dürfte es nicht einfach sein, Atzeni an den Finalabend noch vom ersten Rang zu verdrängen. Bericht von August Widmer Fotos vom Sechstagerennen, alle von Neli Widmer, folgen im Verlaufes des heutigen Freitags

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Datum18.12.2009
QuelleKettenrad.ch/x
Direkthttp://www.kettenrad.ch/index.php?t=news&tt=archiv-_-suche&blogID=413

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