Die Qualen haben einen Sinn

Das Motto der diesjährigen Ronde van Nord Vlaanderen hiess: Grusig kann es sein, aber trocken. Und tatsächlich schien am Samstag, 26. Oktober in Zürich-Affoltern die Herbstsonne.

Die Herbstsonne scheint und das Herz glueht.

Siebzehn Radfahrer und Radfahrerinnen waren bereit, unter der Leitung des Organisators Marc Locatelli die 105 Kilometer lange Rundstrecke mit einem Verpflegungs- und Regenerationshalt in Küssaberg-Bechtersbohl (Fachbegriff: Ravitaillement) in Angriff zu nehmen. Die Ronde beginnt, wenn die Velosaison zu Ende ist. Die Blätter liegen am Boden und der Radler lässt die Seele baumeln. Achtung: Das ist ein Trugschluss. Die Philosophie der Ronde lautet zwar, dass keine Strasse zu klein sei, um nicht befahren zu werden, aber nirgends steht, dass es eine Genusstour ist. Auf der Ebene zeigte der Fahrradcomputer Geschwindigkeiten von über 40 km/h an. Die Pausen – abgesehen vom Verpflegungshalt – waren kurz und knackig. Die Zeit für eine Landschaftsfotografie wird zwar gewährt, aber der Rhythmus darf, soll und muss hochgehalten werden. Und auf die Frage, ob man vielleicht „es bisserl“ langsamer fahren könne, gibt es keine Antwort. Und keine Antwort ist bekanntlich auch eine Antwort. „Testa giù e pedalare“ (ital.: „Gring abe u trample“) dieser Ausspruch auf einem T-Shirt eines Teilnehmers passte vorzüglich zur Ronde. Doch die Qualen haben einen Sinn! Wer im Anschluss an die Ronde den Start- und Zielort Zürich-Affoltern erreicht und nach dem Duschen wieder ansprechbar ist, wird dank der Köchin Regula Schoch-Senn wiederbelebt. Eine heisse Kürbiscrèmesuppe steht bereit. Apfelsaft, Bier und Mineral werden offeriert. Und ein frischer Salat wird serviert. Die Genusssinne beginnen wieder aufzublühen. Mit „Tagliatelle ai funghi e vino“ geht es weiter und beim Fruchtsalat und dem anschliessenden gespendeten Tiramisu (ital.: „Zieh mich hoch“) mit der Verzierung „Vive le vélo“ endet der genussvolle Teil. Selbstverständlich gibt es auch Radfahrer und Radfahrerinnen, die während der Fahrt die Herbststimmung geniessen konnten und mit Freude die Kadenz bei den kurzen Aufstiegen erhöhten. Dank den Abkürzungsrouten fiel auf alle Fälle niemand vom Sattel. Ist der Genuss erst nach der Ronde van Nord Vlaanderen überhaupt möglich? Fest steht: „Sie war von A bis Z und wieder retour super organisiert“, sagte Hugo Faas, Mit-Organisator der Kulttour „I dodici apostoli“.

Insiderwissen

Fotos sind auch von Daniel Keller (Achtung Werbung: www.massör.ch) zur Verfügung gestellt worden. Sie sind zum Teil „on the road“ mit einem iPhone gemacht worden. 

Die Kult-Velotour „I dodici apostoli di Rorbas con spaghetti" feiert im 2014 ein grosses Jubiläum: Die 30. Austragung steht bevor.  Im 2013 gab es im Rennkalender eine Terminkollision. Das Alpenbrevet und die Kulttour in Rorbas fanden am gleichen Tag statt. „Peccato“, sagen die Italiener in diesem Zusammenhang. „Peccato“ heisst sowohl „schade“ als auch „eine Sünde“.

Die Köchin Regula Schoch-Senn überlegt sich, ob sie im nächsten Jahr nach der Ronde wieder Lasagne vorbereiten wird. Qualen und Hochgenüsse sind folglich in Aussicht. „Vive le vélo“, sagt in diesem Zusammenhang Marc Locatelli.

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