Kleine Motoren und kleine Kunstkabine

Eine kunstvolle Zeitmaschine

Auf der 100-jährigen Offenen Rennbahn Oerlikon messen sich am Dienstag, 5. Juni, Radrennfahrer hinter „kleinen“ Motoren: Derny-Rennen um den Wullschlger-Derny-Cup sind angesagt. Geplant sind auch Wettbewerbe anderer Disziplinen und Kategorien. Bereits zum zweiten Mal in der Oerliker Jubiläumssaison messen sich Inline-Skater. Voraussetzung ist gutes Wetter. Zudem öffnet Zürichs kleinste Kunstgalerie ihre Kabinentüre. Derny-Rennen en vogue Die Derny-Rennen werden von Elitefahrern bestritten. Vorgesehen sind zwei Läufe. Bei Derny-Rennen wird jeder Teilnehmer von einem kleinen Schrittmachermotorrad (Derny) geführt. Der Derny-Lenker versucht, seinem Fahrer möglichst optimalen Windschatten zu bieten. Derny-Läufe führen mit einer bestimmten Zahl von Spurtwertungen über eine zuvor festgelegte Distanz. Für die Wertung ist in erster Linie die gefahrene Distanz massgebend, die Punktezahl in zweiter Linie. Bei der Elite stehen zudem die Disziplinen Scratch sowie Australienne auf dem Programm. Beim Scratch starten alle Fahrer zusammen. Die Distanz beträgt vier bis 15 Kilometer bei Männern und bis zu zehn Kilometer bei Frauen. Es gewinnt der Fahrer, der als erster im Ziel ist. Bei der Australienne geht es um die australische Art eines Verfolgungsrennens. Mehrere Fahrer starten rund um die Bahn in gleichen Abständen. Jeder vom Hintermann eingeholte Fahrer scheidet aus. Sieger wird, wer die festgelegte Distanz in der kürzesten Zeit zurückgelegt oder alle Gegner eingeholt hat. Theodor Stalder und die ovale Zeitmaschine Etwas, was auf der Offenen Rennbahn Oerlikon schon Tradition hat, präsentiert sich auch dieses Jahr wieder: die kleinste Kunstgalerie Zürichs feiert am 5. Juni 2012 Vernissage. In der ausrangierten Telefonkabine gleich neben dem Wurststand zeigt der Grafiker und Illustrator Marc Locatelli Bilder des Architektur- und Industriefotografen Theodor Stalder, die in den vergangenen Jahren auf der Offenen Rennbahn Oerlikon entstanden sind – zwischen Tag und Nacht, zwischen gestern und heute. Der gewandt formulierte Pressetext lautet: Wer die 100 jährige Rennbahn Oerlikon betritt, wähnt sich in einer Zeitmaschine. Sind wir in den Dreissigern, in den Vierzigern? Es wird Most getrunken, es riecht nach Bratwurst und im Oval wird geschwitzt. Die Fahrer drehen lautlos ihre Runden oder jagen den knatternden Steher-Töffs mit bis zu 70 km/h hinterher. Das enorme Flutlicht macht die ganze Anlage zur Bühne: Rennfahrer, Zuschauer, Helfer werden alle zu Akteuren und mitten drin – die elegante Hundertjährige. Während mehreren Jahren hat der Architektur- und Industriefotograf Theodor Stalder die Welt zwischen Tag und Nacht, zwischen gestern und heute festgehalten und stellt seine Bilder nun in der Kunstkabine auf dem Gelände der Rennbahn aus. Infos rund ums Oval Der Zutritt zur Offenen Rennbahn Oerlikon ist ab 16.30 Uhr zum Eintrittspreis von zehn Franken möglich. Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren ist der Eintritt frei. Das „Rennbahnstübli“ ist ab 17.00 Uhr geöffnet. Bei unsicherer Witterung ist Auskunft über die Durchführung der Rennen ab 16.00 Uhr über www.rennbahn-oerlikon.ch oder Telefon 044/311.25.61 erhältlich. Auch bei Regenwetter offen sind das „Rennbahnstübli“ und die Ausstellung zur Geschichte der Offenen Rennbahn Oerlikon, die während der ganzen Jubiläumssaison im Eingangsbereich steht. Sie wurde mit Unterstützung des Architektur-Departements der ETH Hönggerberg gestaltet. Ihr Aufbau folgt jenem des reich illustrierten Jubiläumsbuches, das Peter Schnyder im AS-Verlag herausgebracht hat. Es liegt zum Verkauf auf. Und im aktuellen Velojournal (Ausgabe 03/12, www.velojournal.ch) ist ein zweiseitiger Bericht übers historische Oval publiziert worden. Eine bezaubernde und dynamische Abendstimmung schwebt über der Zeitmaschine namens Offene Rennbahn Oerlikon. (Fotos: Theodor Stalder) Meditation auf der Rolle vor der Explosion im Oval.

Info

Datum4.6.2012
QuelleKettenrad.ch / PR / Graziano Orsi
Direkthttp://www.kettenrad.ch/index.php?t=news&tt=archiv-_-suche&blogID=1012

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