Rekordsieger Urs Huber schafft vierten Eiger-Bike-Triumph

Nach 2006, 10 und 11 gewinnt Urs Huber erneut die Eiger Bike Challenge. Erst in der letzten Steigung vermag Lukas Buchli auf den zweiten Platz vorzurücken und holt sich damit das iXS-classic-Leadertrikot.

Es war ein hektisches Rennen, das vor allem zu Beginn von etlichen Führungswechseln geprägt war. Stürze, Defekte und Schwächen kristallisierten schliesslich bei halber Distanz ein Spitzenduo mit Urs Huber und dem überraschenden italienischen Marathonmeister Juri Ragnoli heraus. Unterwegs nach dem Mann gefragt, der ihn da begleite, meinte Urs Huber mit schelmischem Grinsen: «Das ist der junge italienische Meister, der am Schluss immer einbricht.»

Huber sollte recht behalten: Ragnoli konnte die Pace in der Steigung zur kleinen Scheidegg nicht bis zum Schluss mithalten und büsste so viel Zeit ein, dass ihn sogar noch Lukas Buchli ein- und überholte und auf den dritten Platz verwies. Buchli hatte am Bort eine Schwäche und verlor rund zwei Minuten auf den späteren Sieger Huber, der dort mit seinem Tempoforcing die Vorentscheidung herbeiführte.

«Ich hatte mir verschiedene Taktiken zurechtgelegt, wie ich das Rennen bestimmen wollte. Am Bort wegzufahren, ist aber nicht aufgegangen. Ragnoli konnte den Kontakt nochmals herstellen. Also musste ich es an der kleinen Scheidegg versuchen. Ich wusste vom Dolomiti Superbike, dass Ragnoli bei langen Rennen am Schluss Mühe hat, durchzuziehen. Den nötigen Kick gab mir, als ich sah, dass sich Buchli anschickte, aufzuschliessen», erklärte Huber.

Buchli anerkannte, dass Huber wohl in jedem Streckenabschnitt einen Tick stärker war: «Ich war wohl topmotiviert nach meinen beiden Siegen in den Vorwochen - doch wahrscheinlich nicht 100prozentig genug ausgeruht, um mich bis zum Letzten quälen zu können.»

Einen Start-Ziel Sieg realisierte Bikemarathon-Schweizermeisterin Ariane Kleinhans. «Ich hatte mich gut vorbereitet und bin mit dem Ziel gestartet, zu siegen. Aber ich hatte Respekt. Das Rennen ist sehr hart und auch meine Konkurrentinnen waren nicht zu unterschätzen.» Am härtesten seien die steilen Rampen in der kleinen Scheidegg gewesen, meinte die Spiezerin.

Die zweitplatzierte Jane Nüssli spielte sogar mit dem Gedanken, aufzugeben. Mit der ersten Steigung zur Grossen Scheidegg habe sie jedes Mal Mühe. Diesmal sei sie sogar auf den siebten Platz zurückgefallen. Doch dann raffte sie sich auf und rollte das Frauenrennen von hinten auf. Am Schluss konnte sie sich die Chamerin sogar über den zweiten Platz freuen. «Ich wurde hier schon Erste und Dritte und erhielt jedes Mal als Preis eine Kuhglocke überreicht. Nun ist mein Kuhglockensatz  komplett.» Dritte wurde Cornelia Hug, die damit ihr iXS-classic-Leadertrikot verteidigte. «Morgens beim Start um sieben war es noch recht kühl. Deshalb habe in der ersten Steigung zu Grossen Scheidegg fast nichts getrunken. Das sollte sich später rächen. Ich bekam Krämpfe und musste die verbleibenden Steigungen sachte angehen», sagte Hug.

Nach dem Wechsel von Mitteldistanz-Vorjahressieger Sepp Freiburghaus auf die Langstrecke (der Berner wurde Zehnter), wurde der Weg frei für Florian Thie. Der Thuner gewann mit fast vier Minuten Vorsprung auf den Pfäffiker Rick Reimann. Bei den Frauen holte sich Nadia Walker den zweiten Sieg nach 2011 vor der Sprint-EM-Dritten Ramona Forchini und iXS-classic-Leaderin Susanne Tanner. «Nach der verkorsten BIKE-Transalp habe ich diesen Sieg nicht unbedingt erwartet. Zumal mich Ramona Forchini knapp vor dem First ein- und überholte. Ich musste sie zunächst ziehen lassen, denn sie ist eine starke Abfahrerin. Am Bort konnte ich sie dann aber wieder stellen», freute sich Walker.

Grund zur Freude hatte auch OK-Präsident Walter Gottier. Bei idealen äusseren Bedingungen konnte er in allen Kategorien die höchsten Teilnehmerzahlen registrieren, seit er vor sieben Jahren sein Amt angetreten hatte.

ResultateMänner (88 km): 1. Urs Huber (Jonen) 4:24:30. 2. Lukas Buchli (Samedan) 1:11. 3. Juri Ragnoli (It) 2:36. 4. Thomas Stoll (Osterfingen) 8:38. 5. Hansueli Stauffer (Sigriswil) 12:16. 6. Jérémy Huguenin (Neuchâtel) 15:10. 7. Konny Looser (Hinwil) 19:42. 8. Damian Perrin (Bern) 23:20. 9. Philipp Gerber (Aeschiried) 25:41. 10. Sepp Freiburghaus (Neuenegg) 27:25.

Frauen (88 km): 1. Ariane Kleinhans (Thun) 5:43:29. 2. Jane Nüssli (Cham) 9:20. 3. Cornelia Hug (Amsoldingen) 15:11. 4. Daniela Hartmann (Zizers) 21:39. 5. Sofia Pezzatti (Biasca) 26:50.

Männer (55 km): 1. Florian Thie (Thun) 2:47:36. 2. Rick Reimann (Pfäffikon, ZH) 3:52. 3. Florian Meyer (Rubigen) 4:46. 4. Jonas Loretz (Langendorf) 5:18. 5. Silvan Kälin (Unteriberg) 6:05.

Frauen (55 km): 1. Nadia Walker (Altdorf, UR) 3:18:23. 2. Ramona Forchini (Wattwil) 8:00. 3. Susanne Tanner (Luzern) 9:24.

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